Die Aachenerin Marcella Hansch entwickelte im Zuge ihrer Masterarbeit das Projekt „Pacific Garbage Screening“. Die Vision entstand, nachdem sie bei Tauchgängen im Urlaub Zeuge der Verschmutzung unserer Ozeane wurde. Sie hat erkannt, dass alles Leben auf unserem Planeten von der Gesundheit unserer Ozeane abhängig ist.
„Die Problematik der Verschmutzung der Meere war mir grob bekannt – die Ausmaße und Folgen waren mir jedoch nicht bewusst. Bei diversen Tauchgängen im Urlaub bin ich dann direkt Zeuge dieser Verschmutzung geworden – als ich dort die Unmengen von Plastik am Strand liegen sah und mir Plastiktüten vor der Taucherbrille rumschwammen — da wollte ich unbedingt etwas dagegen tun!“ – schildert sie auf ihrer Webseite.
Das Plastik filtern ohne Meereslebewesen zu gefährden!!
PGS ist eine schwimmende Plattform, die ohne Netze, sondern mithilfe der Strömungen, Plastikpartikel aus dem Wasser filtert. Bei geringer Strömung würde Plastik aufgrund seines geringen Gewichts direkt unter der Oberfläche schwimmen. Doch wegen der Meeresströmungen gelangt das Plastik in bis zu 30 Metern Tiefe. Die Form der Plattform sorgt dafür, dass sich die Strömung punktuell beruhigt und das Plastik wieder an die Oberfläche gelangt. Dort kann es dann abgeschöpft werden.
Da das abgeschöpfte Plastikdurch das Salzwasser bereits zu stark geschädigt ist, um es recyceln zu können, schlägt Marcella Hansch vor, es in seine grundlegenden Moleküle aufzuspalten. Dabei entstehe ein synthetisches Gas, das hauptsächlich aus Wasserstoff und CO2 besteht. Das CO2 soll nicht in die Atmosphäre gelangen, sondern als Grundnahrungsmittel für Algenkulturen dienen. Sie sollen auf der Wasseroberfläche des PGS gezüchtet werden. Aus ihrer Biomasse könne man umweltverträgliche Biokunststoffe herstellen.
„Den gewonnenen Wasserstoff könnte man als Energieträger für Brennstoffzellen nutzen. Diese würden als ökologische und umweltschonende Energiequelle für den gesamten Betrieb der Anlage dienen.“ – heißt es auf der Webseite.
Jede Minute gelangen Tonnen von Plastik ins Meer!!
Die geniale Erfindung eines langlebigen Kunststoffes wurde im 20. Jahrhundert nicht zu Ende gedacht: Wie entledigt man sich dieses Stoffes?Recycling ist nicht immer möglich, wenn die Auftrennung der Materialien zu aufwändig ist bzw. die Infrastruktur nicht gewährleistet und die Produzenten nicht in die Pflicht genommen werden. Tatsächlich landet ein Großteil des Plastiks, das wir in Deutschland entsorgen, rund um den Globus in Entwicklungsländern und vor allem der Umwelt.
Plastik wird teilweise direkt im Ozean entsorgt: Wenn Fischer ihre Netze achtlos zurücklassen, wenn Kreuzfahrtschiffe Anteile ihres Mülls verlieren, wenn es an Küsten in der Umwelt landet. Darüber hinaus schwemmen Flüsse Plastik und anderen Müll, darunter auch gefährliche Chemikalien, kontinuierlich in den Ozean. Inzwischen haben sich mindestens fünf enorme Müllstrudel in den Ozeanen gebildet. Einstige Urlaubsparadiese sind im Müll erstickt und das durch die Strömungen zersetzte Mikroplastik ist über unsere Nahrung, das Trinkwasser und sogar die Luft bereits in unserem Körper angelangt.
Plastikstrudel, Mikroplastik in unseren Körpern und nicht zu vergessen das Leiden der Tierwelt, die an Plastik ersticken bzw. verhungern – mit all diesen Folgen haben wir nun im 21. Jahrhundert zu kämpfen, weil man mit der Erfindung dieses langlebigen Kunststoffes nicht ein einziges Mal darüber nachgedacht hat, welchen Einfluss die Produktion auf unser Ökosystem haben könnte.
In Kreisläufen denken – Cradle to Cradle!!
Es wird zukünftig nicht ausreichen, die Umwelt von Plastikmüll zu befreien, unseren Konsum deutlich einzuschränken und Alternativen zum synthetischen Kunststoff zu finden – wir müssen in Zukunft in Kreisläufen denken. Wir müssen verstehen, wie alle Teilsysteme dieses Ökosystems zusammenhängen. Wir müssen uns bewusst werden lassen, dass jede Handlung, jeder Schritt, jeder Atemzug Einfluss auf alles andere nimmt.
Die Initiative Cradle to Cradle e.V. hat dafür ein innovatives Konzept ausgearbeitet. Sie begleiten Unternehmen dabei, ihre Produktionen umzustellen und den Fokus auf Nachhaltigkeit zu legen. Das Kreislaufprinzip orientiert sich dabei an dem natürlichen Ökosystem.
Quellen:
Liebe ist nicht das was man erwartet zu bekommen, sondern das was man bereit ist zu geben. Teilen Sie es weiter!!