Häuser aus Müll, die die Bewohner mit Gemüse, Wasser und Strom versorgen gibt es weltweit etwa 1.000 Mal – auch in Deutschland. Die Earthships nutzen minimale Mittel für ein nachhaltiges und autarkes Leben.
Der US-Amerikaner Michael Reynolds begann vor 40 Jahren mit der Entwicklung der Earthships und hilft seitdem weltweit beim Bau weiterer Häuser.
Die Vorteile der Earthships:
- Geschlossene Energie- und Versorgungskreisläufe
- Lebensmittelproduktion
- Regenwassernutzung
- Wind- und Solaranlagen für Strom- und Heizenergie
- Nachhaltig gebaut aus recycelten, upgecycelten, lokal verfügbaren und natürlichen Ressourcen
„Stellt euch ein Haus vor, das sich selbst heizt, sein Wasser liefert und Essen produziert. Es braucht keine teure Technologie, recycelt seinen eigenen Abfall, hat seine eigenen Energiequellen. Es kann überall und von jedem gebaut werden, aus Dingen, die unsere Gesellschaft wegwirft“, sagt Michael Reynolds.
So funktioniert das autarke Haus:
Die Wände der Earthships bestehen auf alten Autoreifen, die mit Lehm zusammengehalten werden und mit Erde gefüllt sind. Somit dienen die Wände als thermale Speicher. Frische Luft wird durch die Erde geleitet und dabei aufgewärmt. Dieses einfache System aus recycelten Materialien ersetzt die klassische Heizung.
Durch Photovoltaik-Anlagen wird Strom erzeugt und in Batterien gespeichert. Auf der südlichen Seite befindet sich hinter der komplett verglasten Fassade ein Gewächshaus für Gemüse, Obst und Kräuter. Gewässert werden die Pflanzen mit Wasser des alltäglichen Gebrauchs, das nur minimal verschmutzt und anschließend gefiltert wird.
Die meisten Earthships werden von Laien erschaffen. Natürlich sind auch Architekten und Baufachleute daran beteiligt, aber der Großteil hilft aus Überzeugung – ohne besondere Fachkenntnisse. „Learning by doing“ ist hier das Motto, das auch sehr gut funktioniert. Außerdem werden Probleme unmittelbar und vor allem gemeinsam gelöst.
Erstes Earthship in Deutschland:
In Tempelhof bildet das Earthship den zentralen Teil eines Wohnkomplexes. Um das Zentrum gibt es Wohnwagen und Jurten, in denen sich die Bewohner zurückziehen und schlafen können. In dem 155 Quadratmeter großem Earthship gibt es eine Küche, ein Ess- und Wohnzimmer, Duschen und Toiletten für 25 Menschen. Das Ganze hat etwa 300.000 Euro gekostet, wovon der Großteil aus eigenen Mitteln finanziert wurde – der andere Teil aus Spendengeldern. Die Bewohner können sich auch zurückziehen, erleben aber die meiste Zeit zusammen. Die Kinder, Senioren, Familien, Paare und Singles kochen, essen und spielen gemeinsam, um die Gemeinschaft zu stärken.
Dabei passen sich die Menschen an die Natur, Gemeinschaft und das Haus an. Quelle: Utopia
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