Wo sollen wir bloß mit all dem Plastik hin? Er treibt in unseren Meeren, verschmutzt Seen und Wälder und rottet in den nächsten Jahrhunderten auf unseren Müllhalden dahin. Trotz starker Bestrebungen in Richtung Recycling wachsen die Kunststoffberge noch immer, doch nun haben Wissenschaftler ein neues Licht am Horizont entdeckt.
Gibt es eine natürliche Lösung für unser Plastikmüllproblem?
Das international tätige World Agroforestry Center, strebt mit seinen Forschungen die Bekämpfung von Armut und Umweltschäden durch Agroforstwirtschaft an, sein Hauptsitz liegt in Nairobi. Der Wissenschaftler Sehroon Khan gehört dieser Forschungseinrichtung sowie der Chinese Academy of Science an, ihn und sein Team trieb in letzter Zeit eine ganz besondere Fragestellung um: Gibt es irgendeine natürliche Lösung für unser Kunststoffmüllproblem? Eventuell irgendwelche Mikroorganismen, die sich jetzt schon am Abfall zu schaffen machen, nur eben noch nicht so effektiv, wie sie es mit menschlicher Hilfe sein könnten? Khan avancierte zum Hauptautor einer Studie mit spektakulärem Ergebnis: Er und seine 8 Kollegen aus China und Pakistan nahmen Laborproben von einer Müllkippe in Islamabad und untersuchten diese nach winzigen Lebewesen, die Plastik verzehren als handle es sich um Tierkadaver oder tote Pflanzen. Und siehe da: Sie fanden tatsächlich einen Pilz mit großem Appetit auf Kunststoff!
Fungus Apergillus Tubingensis löst Polymere
Der Name des besagten Pilzes lautet Fungus Aspergillus Tubingensis, er wächst mit Vorliebe auf Plastikoberflächen und sondert dort ein Sekret ab, das die chemischen Bindungen zwischen den Polymeren löst. Mit der Kraft seines Mycels kann er den Kunststoff sogar mechanisch zerbrechen und so auf die Verdauung vorbereiten. Auf diese Weise zersetzt er binnen Wochen Plastikmüll, der sonst viele Jahre die Umwelt verschmutzen würde. Die Forscher möchten nun herausfinden, welches die optimalen Wachstumsbedingungen für diesen Pilz sind, so könnte er eines Tages in großen Müllzersetzungsanlagen gezielt und in großen Mengen zum Einsatz kommen, eventuel gemeinsam mit PET-zersetzenden Bakterien.
Quelle: inhabitat.com
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