m Jahr 1949 wurde der sowjetisch kontrollierte Teil Deutschlands zur Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) begann mit der Umsetzung der kommunistischen Ideologie, indem sie den östlichen Teil des Landes umgestaltete. Aber wie war es wirklich, als Bürger der DDR vor dem Fall der Berliner Mauer zu leben? Gab es auch positive Aspekte des Lebens im Kommunismus, oder war alles nur düster und trist?
In dieser Galerie zeigen wir Ihnen, wie das Leben in der DDR aussah. Klicken Sie weiter und erfahren Sie mehr.
Früh übt sich
Die Indoktrination mit der kommunistischen Ideologie begann im Kindergarten. Das Gruppendenken wurde anstelle des Individualismus in den Vordergrund gestellt. Kinderreime wurden durch Lieder wie “Der Volkspolizist” ersetzt. Dafür war aber alles umsonst. Einschließlich der Mahlzeiten.
Babys wurden gestillt
Stillende Frauen wurden ermutigt, Muttermilch an Milchbanken zu spenden, damit diejenigen, die Schwierigkeiten hatten, ihre eigene Milch zu produzieren, ihre Babys ernähren konnten. Dies war auch für Waisenkinder wichtig, die keine leibliche Mutter hatten, die sie ernähren konnte. Allein 1989 wurden 200.000 Liter gespendet.
Recycling war ein wichtiges Thema (und ein großes Geschäft)
Da es an Rohstoffen mangelte, spielte das Recycling eine große Rolle in der Wirtschaft. Die Kinder wurden ermutigt, Recyclingmaterialien zu sammeln, die sie dann in Recyclingzentren gegen Geld eintauschen konnten.
Sport war groß
Die Sowjets hatten eine starke sportliche Tradition, und so war die DDR natürlich die Geburtsstätte vieler Spitzensportler, die in verschiedenen Sportarten und internationalen Wettbewerben hervorragende Leistungen erbrachten. Allein bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau holte das Land 47 Goldmedaillen. Doping war jedoch in allen Ländern des Ostblocks ein Problem.
Ausländische Filme wurden zensiert
Die DDR verbot eine Reihe von westlichen Filmen, weil sie angeblich eine Bedrohung für ihre Ideologie darstellten und den Kapitalismus förderten. Dazu gehörte auch der Film “Grease” von 1978.
Staatsatheismus verändert christliche Traditionen
Die Konfirmation ist ein wichtiger Schritt im Leben eines jungen Christen. Allerdings feierten die Deutschen auch eine weltliche Mündigkeitsfeier, die Jugendweihe. Die DDR-Führung sah dies als Gelegenheit, die christliche Konfirmation für eine DDR-Jugendweihe zu missbrauchen, bei der ein Treuegelöbnis zum Staat abgelegt wurde.
Frauen haben Arbeit…und gleichen Lohn
Frauen wurden ermutigt zu arbeiten und erhielten den gleichen Lohn wie Männer. Außerdem erhielten die Familien eine kostenlose Kinderbetreuung.
Musikkünstler mussten auf Deutsch singen
Alle ostdeutschen Bands und Solokünstler mussten auf Deutsch singen. Ausländische Musik konnte von Radiosendern in Westdeutschland empfangen werden, daher war es wichtig, eine klare Trennung vorzunehmen. Das Bild zeigt die Rockband Karat.
Der Trabant war in aller Munde
Der Trabant war klein, aber in ganz Ostdeutschland sehr beliebt. Die Nachfrage war so groß, dass die Menschen bereit waren, 15 Jahre lang auf einen neuen Trabant zu warten.
Vita Cola war die ostdeutsche Antwort auf Coca-Cola
Die DDR hatte ihre eigene Cola. Ihr Geschmack wird als weniger süß und mehr nach Zitrusfrüchten schmeckend als Coca-Cola beschrieben. Vita Cola wurde ab 1957 hergestellt und ist bis heute ein sehr beliebtes Getränk in Deutschland. 1967 wurde dann eine weitere Cola aus dem Osten auf den Markt gebracht: Club Cola.
Menschen versuchten zu fliehen (und einige waren erfolgreich)
Es gab zahlreiche Versuche, aus dem Land zu fliehen, und einige von ihnen waren sehr gewagt, wie der Versuch, die Berliner Mauer in einem Heißluftballon zu überqueren. Man schätzt, dass dies etwa 5.000 von 100.000 Menschen gelungen ist. Etwa 140 Menschen verloren ihr Leben bei dem Versuch, die Mauer zu überwinden.
Massenüberwachung
Die Geheimpolizei der DDR, die Stasi, beschäftigte zeitweise über 90.000 Mitarbeiter, was das Ausmaß ihrer Arbeit verdeutlicht. Es wird geschätzt, dass etwa 250.000 Ostdeutsche infolge der Überwachung verhaftet wurden. Die überlebenden Stasi-Unterlagen über Bürgerinnen und Bürger füllen satte 111 km Regalfläche.
Ostdeutsche waren von der Kultur der amerikanischen Ureinwohner besessen
Die Kultur der amerikanischen Ureinwohner stimmte mit den kommunistischen Grundsätzen überein, da sie ein Beispiel für eine unterdrückte Gruppe waren, die tapfer für ihre Freiheit vor den eindringenden Kapitalisten kämpfte. Außerdem hatten sie auch kein Privateigentum.
Die Söhne der großen Bärin
Die Ostblock-Version des amerikanischen Westerns sah die amerikanischen Ureinwohner als Helden und die Cowboys als Bösewichte. Ostdeutsche Filmemacher produzierten eine Reihe dieser Filme, die als “Ostern” bekannt sind, darunter den beliebten Film “Die Söhne der großen Bärin” von 1966.
Antifaschistisches Kino
Neben den Roten Western haben ostdeutsche Filmemacher auch einige klassische antifaschistische Filme gedreht. Beispiele sind “Jakob der Lügner” (1974) und “Fünf Patronen” (1960).
Jeans waren ein Symbol der Rebellion (und des Kapitalismus)
Wenn man in der DDR eine Nietenhose trug, durfte man nicht in ein Tanzlokal gehen, und wenn man in der Schule damit erschien, wurde man nach Hause geschickt. Levi’s wurden aus West-Berlin eingeschmuggelt und auf dem Schwarzmarkt für ein kleines Vermögen verkauft! Erst 1974 begann die DDR, ihre eigenen Jeans zu produzieren.
Ostdeutsche Witze
Die Ostdeutschen hatten einen Sinn für Humor, und ihre Witze wurden oft als Gesellschaftskritik und politische Satire verwendet. Die Regierung war jedoch nicht amüsiert. So sehr, dass sie einmal die “Operation DDR-Witz” startete, bei der politische Witze gesammelt und ausgewertet werden sollten. Die Inspektoren belauschten dazu Gespräche in Zügen usw. Für das Erzählen von Witzen konnten Bürger jahrelang ins Gefängnis kommen.
Berlin war nicht der einzige Ort mit einer Mauer
Auch das Dorf Mödlareuth war durch eine Mauer geteilt, die Ost- und Westdeutschland trennte.
Briefmarkensammeln war ein beliebtes Hobby
Der Nationale Philatelistenverband der DDR hatte 70.000 Mitglieder. Vielleicht war das Sammeln von Briefmarken eine Möglichkeit, ein wenig von der Außenwelt zu erleben.
Die Kinder gingen sechs Tage pro Woche zur Schule
In der DDR begann der Unterricht für die Schüler um 7 Uhr morgens und endete am Nachmittag. Die Unterrichtsstunden dauerten jeweils 45 Minuten.
Es gab keine Kabinen in den Schultoiletten
Dieser Mangel an Privatsphäre sollte offenbar Individualismus verhindern und den Zusammenhalt unter den Schülern fördern.
Die Landwirtschaft wurde kollektiviert
Es gab sowohl staatliche Betriebe, die als Volkseigenes Gut bekannt waren, als auch private Betriebe, die als Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften bekannt waren und ebenfalls kollektiviert wurden.
Arbeiten war ein Recht
Jeder Bürger hatte das Recht auf einen Arbeitsplatz. Und nicht nur das: Wer nicht arbeitete, konnte strafrechtlich verfolgt werden. Die DDR rühmte sich damit, eine Arbeitslosenquote von Null zu haben. Doch entgegen den Behauptungen der Regierung arbeiteten schätzungsweise 15 % der Bevölkerung tatsächlich nicht.
Unterkunft
Die Wohnungskrise der Nachkriegszeit wurde durch den Bau von Plattenbauten aus vorgefertigten Betonplatten gelöst. Diese waren funktional und gaben den meisten Menschen ein Dach über dem Kopf. Die DDR fror die Mietpreise ein, aber einige Mieter konnten sich die Instandhaltung ihrer Wohnungen einfach nicht leisten.
Der Militärdienst war obligatorisch
Alle Männer in Ostdeutschland zwischen 18 und 26 Jahren mussten 18 Monate Wehrdienst leisten. Kriegsdienstverweigerer traten auch in die Nationale Volksarmee ein, aber sie trugen keine Waffen, sondern wurden in Baueinheiten eingeteilt.
Das verarbeitende Gewerbe war der Schlüssel zur Wirtschaft der DDR
Das verarbeitende Gewerbe war in Ostdeutschland riesig. Es gab riesige Fabriken, die über das ganze Land verteilt waren und alle möglichen Dinge herstellten, darunter Kameras, Gewehre und Schreibmaschinen, um nur einige zu nennen.
Ein beliebtes Comic-Buch
Ostdeutsche Kinder liebten einen Comic namens Mosaik. Er enthielt zwar unterschwellige Propaganda, aber die Kinder lernten auch eine Menge über Themen wie Geschichte, Wissenschaft und Geografie.
Fernsehkoch Kurt Drummer war eine Berühmtheit
Der Fernsehkoch Kurt Drummer war 25 Jahre lang im ostdeutschen Fernsehen zu sehen. In seiner Sendung zeigte Chefkoch Drummer den Zuschauern, wie man das Beste aus den (knappen) Zutaten macht und nahrhafte Gerichte kocht.
Jeder fürchtete das Stasi-Gefängnis
Die Stasi betrieb ein Gefängnis namens Hohenschönhausen. Das war der Ort, an den niemand hineingeworfen werden wollte. Die Bedingungen waren schrecklich, und die Behandlung der Gefangenen war noch schlimmer.
Ostdeutsche waren sexuell liberal
Geburtenkontrolle und vorehelicher Geschlechtsverkehr waren in Ostdeutschland weitgehend akzeptiert. Es gab keinen Einfluss der Kirche in diesen Fragen, was zu mehr sexueller Freiheit für alle führte.
Naturismus war groß in Ostdeutschland
Ostdeutsche genossen gerne die freie Natur, ohne Kleidung zu tragen. Die “Freikörperkultur” war in der DDR sehr beliebt.
Quellen: (History) (Wired) (CNN) (History Collection) (Associated Press)