In Indien galt – und gilt teilweise immer noch – die Geburt eines Jungen besonderer. In dem indischen Dorf Piplantri gibt es allerdings eine sehr nachhaltige Tradition für neugeborene Mädchen – bei jeder Geburt eines Mädchens pflanzt die Gemeinde 111 Bäume. Dieser Brauch hilft der Gemeinde, dem Planeten und setzt ein starkes Zeichen.
So kam es zu der Tradition: Die Tochter eines Dorfoberhauptes verstarb früh, woraufhin er diesen nachhaltigen und umweltbewussten Brauch einführte. So wurden bereits mehr als 250.000 Bäume gepflanzt, damit die nächste Generation eine grünere Zukunft hat.
Finanzielle Hilfe: Zusätzlich erhält jedes neugeborene Mädchen einen Fond in Höhe von 430€ (31.000 Rupien), damit es nicht zur finanziellen Last wird. Das Geld wird von den Eltern und den Dorfbewohnern gesammelt. Außerdem wird durch eine eidesstattliche Erklärung versichert, dass die Tochter erst in einem legalen Alter und mit einer Ausbildung heiraten wird. So wird den Mädchen der nötige Schutz und die Unterstützung gewährleistet.
Bäume werden gepflegt: Damit die Bäume im trockenen Indien nicht eingehen, müssen die Familien diese auch pflegen. So kommen die Bäume (meist Obstbäume) der Gemeinde zugute. Als Pflege dienen zum Beispiel Aloe Vera Pflanzen, die um die Bäume wachsen, um Termiten natürlich abzuhalten. Daraus können einige Produkte hergestellt werden, was als zusätzliche Einnahmequelle dient.
Diese Tradition hat viele positive Effekte und zeigt, wie die Zukunft Indiens aussehen soll: Ohne Geschlechter-Diskriminierung und nachhaltig. Quelle: Global Citizen