Ein struppiger Straßenhund schließt sich verschwitzten, verdreckten Sportlern an, die gerade ein Abenteuer-Rennen durch Ecuador machen. Er folgt dem Team durch die Wildnis – schwimmt durch Flüsse, durchquert den Regenwald – nur um bei seinem neuen Freund Mikael Lindnord zu bleiben. Und der nimmt ihn schließlich sogar mit heim nach Schweden. Der Streuner erhält einen Namen: Arthur.
Örnsköldsvik (Schweden) – Es ist ein perfektes Tier-Happy-End. Vom Streuner in Südamerika zum Familienhund in Schweden, fast wie bei Walt Disney. Arthur ist inzwischen das fünfte Mitglied bei Familie Lindnord, er liebt den skandinavischen Schnee, sitzt am liebsten neben dem Grill und hofft auf Hähnchen. Und er wacht über seine Familie, besonders über die Kinder Philippa (4) und (Thor).
Als der Extrem-Sportler Mikael Lindnord (heute 41) mit seinem Team beim Adventure Racing (einem Rennen mit dem Rad, dem Kajak und zu Fuß ohne Pause über mehrere Tage durch den Dschungel) im November 2014 in Ecuador mitmacht, begegnet ihm der verdreckte, hungrige Straßenhund. Mikael Lindnord stärkt sich gerade mit ein paar Fleischbällchen mit Nudeln.
„Mit Hunden kannte ich mich nicht aus. Ich hatte nie einen besessen und auch nie einen gewollt, aber dass dieser Hund etwas Besonderes war, das sah ich gleich. Als hätte er eine Art innere Ruhe, als wüsste er einfach, wie es läuft“, beschreibt Mikael Lindnord die erste Begegnung mit Arthur in seinem ersten Buch („Arthur – Der Hund, der den Dschungel durchquerte, um ein Zuhause zu finden“, 14,95 Euro). Als er ein paar Löffel gegessen hat, beschließt er, dem Hund die restlichen Fleischbällchen zu geben. Der Beginn einer außergewöhnlichen Freundschaft.
Arthur begleitet das Racing-Team durch Schlamm, durch Flüsse, über Berge. Nichts kann ihn abschütteln. Bis über die Ziellinie. Schnell fasste Lindnord den Entschluss, Arthur mit nach Hause zu nehmen. Seine Frau Helena unterstützte ihn darin vom ersten Augenblick.
Arthur kommt nach Schweden!
Lindnord zu BILD: „Wir sind am 20. November 2014 in Schweden gelandet. Arthur musste erstmal für vier Monate in Stockholm in Quarantäne, aber wir durften ihn zum Glück besuchen, bis er am 20. März 2015 raus durfte. Wegen seiner Zähne musste er noch operiert werden und ein paar Tage später konnten wir nach Hause fliegen.“
Der perfekte Familienhund!
Tochter Philippa (4) und Sohn Thor (2) spielen und schmusen mit dem ehemaligen Straßenhund, als wäre er als Familienhund geboren. Kaum etwas lässt noch erahnen, dass er die ersten Jahre seines Hundelebens verwahrlost und ausgehungert in Südamerika verbrachte.
„Wir wissen nicht, wie alt Arthur ist. Ich denke er ist zwischen vier und fünf Jahre alt.“
Sehr sonderbar für einen echten Südamerikaner: Arthur liebt den schwedischen Schnee – je höher, desto besser. „Das ist schon seltsam, denn er kommt aus aus einer warmen Gegend in Ecuador.“
Mikael Lindnord: „Arthur ist einzigartig, er hat eine starke Persönlichkeit. Er liebt es mit der Familie auf Abenteuertouren zu gehen. Er hasst es, wenn wir ihn alleine zu Hause zurücklassen, zum Beispiel um Einkaufen zu gehen.“
Nur einen Rückschlag gab es im Hundeglück. Als Lindnord Arthurs Fell kämmte, bemerkte er einen Knoten unter der Haut seines Hundes. Als er ihn daraufhin genau untersuchte, entdeckte er weitere Knubbel. Arthur musste operiert werden, um herauszufinden, ob es sich um Tumore handelt. Aber: Entwarnung! Bei einer Verhärtung handelte es sich wohl um einen alten Zeckenbiss, die anderen waren gutartig. Mittlerweile hat sich Arthur auch von der Operation wieder erholt, die ihm schwer zu schaffen machte.
Als Tätowierung unter Mikaels Haut!!
Arthur ist angekommen, genau dort, wo er hingehört – so viel steht fest. Und mit Mikael ist Arthur nun für immer verbunden. Denn der Schwede ließ sich neben den Namen seiner Frau und Kinder auch den Namen „Arthur“ in die Haut tätowieren.