Categories
Leben

Tiere als Hilfe bei Therapie: Nachfrage wird immer größer !

Tiergestützte Therapie seit den 90er-Jahren in Österreich – Studien belegen den Erfolg In den 1960er Jahren entdeckte der amerikanische Kinderpsychotherapeut Boris M. Levinson zufällig im Rahmen einer Therapiestunde die Wirkung seines Hundes. Der junge Patient war zu früh gekommen und wurde von Levinsons Hund in Empfang genommen. Da begann der bis dahin verschlossene Bub, aus sich hinauszugehen und zeigte sich auch in der Therapie so offen wie nie zuvor: Die Geburtsstunde der tiergestützten Therapie.

Image result for Animals as help with therapy

Längst bewährt Heute wird sie zur Alternativmedizin gezählt, findet aber zunehmend auch im schulmedizinischen Bereich Anwendung. Helga Widder, Geschäftsführerin des Vereins “Tiere als Therapie” an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, spricht von fast 300 Teams, die in rund 150 österreichischen Institutionen – vom Pflegeheim bis zur Suchtberatung – tätig sind. “Tiergestützte Therapie hat sich in vielen Bereichen bewährt. Von ihr können fast alle Menschen mit körperlichen, geistigen oder sozialen Defiziten profitieren”, sagt Widder.

In Österreich hat sie Anfang der Neunziger Fuß gefasst, als die Biologin Gerda Wittmann nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Australien diese Form der Therapie auch hierzulande etablieren wollte. “Für uns war das eine total neue Welt. Zuvor war es undenkbar, Tiere auch nur im Umfeld eines Spitals einzusetzen”, sagt Widder. Die erste Einrichtung, in der dies möglich wurde, war das Pflegezentrum Lainz (heute Geriatriezentrum Wienerwald), weitere Häuser folgten bald. Viele Einsatzgebiete Im Einsatz sind vor allem Hunde, Pferde, Katzen, Kleintiere wie Meerschweinchen, aber auch Achatschnecken.

Related image

Diese sind besonders bei hyperaktiven Kindern erfolgreich. Weil man im Umgang mit ihnen Geduld haben muss, helfen sie bei der Entspannung und bei der Kommunikation mit anderen. Bienen wiederum helfen, Kindern die Natur näher zu bringen. So lässt sich etwa die Entstehung von Honig nachvollziehen, vom Blütenstaub-Sammeln bis hin zum Honigschleudern. Hunde helfen dabei, Vertrauen zu fassen und eine Beziehung aufzubauen. Auch motivieren sie zur Bewegung, was etwa für Adipositas-Patienten nützlich ist, aber auch für Menschen mit Depressionen.

Hippotherapie wiederum ermöglicht es, über das Pferd zu einem neuen Körperbewusstsein zu finden und Erfolgserlebnisse zu erleben. Die Patienten lernen etwas, das bei weitem nicht jeder kann – reiten. Große Nachfrage Die anfänglichen Zweifel, etwa wegen hygienischer Bedenken, haben sich schnell verflüchtigt und sind einer breiten Akzeptanz gewichen, sagt Widder: “Die Therapie-Teams kommen gar nicht nach mit der Arbeit. Die Nachfrage wird immer größer.” Bei der Ausbildung und im Einsatz wird das Wohl der Tiere ganz groß geschrieben, sie sind gleichberechtigte Partner Weil sich viele für die Tiertherapie interessieren, hat die VetMed Wien 2003 den zweijährigen Uni-Lehrgang “Tiergestützte Therapie” ins Leben gerufen – nach wie vor der europaweit einzige Studiengang in dieser Richtung.

Image result for Animals as help with therapy

Darin lernen jährlich 45 Studienanfänger, viele aus dem Ausland, neben veterinärmedizinischem Wissen auch Grundlagen von Psychologie, Pädagogik, und Mediation. Auch wird die Forschung voran getrieben. Nachgewiesener Erfolg Wobei diese schon deutlich weiter ist als noch in den 1990-er Jahren: Längst belegen zahlreiche Studien die positiven Wirkungen der tiergestützten Therapie.

Eine der bekanntesten stammt von Erika Friedmann, die 1982 in den USA untersuchte, ob und wie sich der Besitz von Tieren auf den Gesundheitszustand infolge von Herzerkrankungen auswirkt. Sie konnte zeigen, dass Hundebesitzer eine bis zu fünffach erhöhte Überlebensrate aufweisen. Auch andere Studien belegen deutliche Verbesserungen des Gesundheitszustandes durch die Therapie mit Tieren. So sprechen Personen etwa besser auf Medikamente an, Blutdruck und Pulsfrequenz werden gesenkt und es tritt eine allgemeine beruhigende Wirkung ein. Und eine Untersuchung an Wiener Schulen zeigte, dass die Anwesenheit von Hunden zu einem Rückgang an Aggressionen unter den Schülern führt, weiters zu einer Zunahme an positiven Kontakten und sogar zu einer Zunahme der Konzentration.

Trotz erwiesener positiver Effekte auf die Gesundheit ist tiergestützte Therapie bei den Versicherungsträgern noch nicht anerkannt und wird in der Regel durch Spendengelder oder privat finanziert. Ein wichtiger Schritt ist aber bereits umgesetzt: Mit Jahresbeginn wurde neben Blinden- und Servicehunden erstmals auch der Therapiehund ins Bundesbehindertengesetz aufgenommen, sagt Widder. Und auch vonseiten des Gesundheitsministeriums wolle man dieser Therapie künftig einen größeren Stellenwert zukommen lassen.

Quelle: (Florian Bayer, derStandard.at.)

Liebe ist nicht das was man erwartet zu bekommen, sondern das was man bereit ist zu geben.

Teilen Sie es weiter!!

Categories
Leben

Wenn Big Pharma nicht mehr forscht !

Pharmakonzerne ziehen sich aus der Entwicklung neuer Arzneimittel gegen neurologische Erkrankungen immer mehr zurück Die Welt wartet ungeduldig auf ein Medikament gegen Alzheimer. Doch der Durchbruch lässt auf sich warten. Erst Anfang des Jahres gab das Pharmaunternehmen Pfizer seinen Rückzug aus der Alzheimerforschung mangels Erfolgen bekannt. Wie groß der Neurologieanteil in Pfizers Forschungs- und Entwicklungsbudget war, ist nicht bekannt.

Man kann jedoch davon ausgehen, dass für die Suche nach einem Alzheimermedikament im Laufe der Jahre hunderte Millionen Dollar aufgewendet wurden. “Die Forschung in der Neurologie ist besonders aufwendig”, sagt Michael Wolzt, Leiter des Koordinationszentrums für Klinische Studien an der Med-Uni Wien. Im Vergleich zu anderen Krankheiten entwickeln sich neurologische Erkrankungen häufig langsamer, Erfolge sind daher schwerer zu messen. “Es müssen viele Patienten beobachtet und Hochrisikogruppen identifiziert werden, um Verbesserungen feststellen zu können”, so Wolzt. Gerade diese Patienten hätten jedoch schlechtere Prognosen, da abgestorbene Nervenzellen nicht mehr wiederhergestellt werden können.

Das Risiko eines Forschungsflops ist in der Neurologie auch deshalb besonders hoch, weil sich erst in der letzten Entwicklungsphase eines neuen Wirkstoffs, der Phase III, mit Gewissheit sagen lässt, ob er die gewünschte Wirkung haben wird oder nicht. Bei anderen Medikamenten, etwa Krebsmitteln, zeigt sich das bereits in Phase I oder II. Bis dahin wurde noch weniger Geld verbraten. Um welche Summen es sich dabei handelt, ist ein gut gehütetes Geheimnisse der Branche. Glaubt man den Berechnungen des pharmanahen Tufts Center, dann kostet es etwa 2,7 Milliarden Dollar, bis ein neues Medikament das Verkaufsregal erreicht.

Forschung auslagern!

Eine Zahl, die gerne hinterfragt wird. Zuletzt publizierten zwei Krebsforscher im Fachjournal “JAMA Internal Medicine” eine neue Zahl. Ihren Berechnungen zufolge kostet die Entwicklung eines neuen Arzneimittels im Durchschnitt “nur” 648 Millionen Dollar. Dazu haben sie die Forschungs- und Entwicklungskosten von zehn Unternehmen analysiert, die zwischen 2005 und 2006 je ein Krebsmedikament auf den Markt gebracht haben. 5,8 bis 15,2 Jahre dauerte die Entwicklung, sie kostete zwischen 157 Millionen und 1,95 Milliarden Dollar. In allen Fällen wurden die Investitionen in wenigen Jahren wieder hereingespielt.

Doch auch diese Zahlen lassen sich nicht verallgemeinern. Gerne spricht die Industrie davon, dass neun von zehn Versuchen, eine Innovation auf dem Markt zu bringen, fehlschlagen. Darum lagern die Topplayer der Branche die Forschung immer mehr aus und kaufen immer öfter neue Medikamente von kleinen Start-ups. Sie selbst konzentrieren sich auf den Vertrieb und das Marketing. Das geht schneller und ist auch weniger riskant. Vor allem, da die Durchführung von klinischen Studien in den vergangenen Jahren empfindlich teurer wurde.

Mehr Transparenz gefordert!

Aber auch die Preise, die Firmen für neue Medikamente fordern, sind massiv gestiegen. Vor allem für Nischenprodukte, maßgeschneiderte Therapien und Medikamente für selten Erkrankungen sind Jahrestherapiekosten um die 500.000 Dollar keine Seltenheit mehr. Das bringt selbst reiche Länder unter Druck und lässt den Ruf nach mehr Transparenz laut werden. Die Weltgesundheitsorganisation fordert im Rahmen ihrer Initiative “Fair Prices” die Offenlegung der wahren Entwicklungskosten und mehr Forschung in vernachlässigten Bereichen. “Die aktuellen Anreizsysteme führen dazu, dass Arzneimittel entwickelt werden, die den höchsten Return on Investment versprechen, und nicht die, die am dringendsten benötigt werden”, erklärt die WHO. Staaten sollten demnach mehr eingreifen, um die Forschung in bisher vernachlässigte Bereiche zu dirigieren. Offen ist, wer das Risiko für die langwierige und teure Forschung tragen will, für die es keine Erfolgsgarantie gibt.

Quelle: (Andrea Fried, – derstandard.at)

Liebe ist nicht das was man erwartet zu bekommen, sondern das was man bereit ist zu geben.

Teilen Sie es weiter!!